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Empathie in Beziehungen

Empathie in Beziehungen

. . . ist eine wesentliche Säule unseres sozialen Miteinanders. Ohne sie würden wir uns wahrscheinlich andauernd missverstehen, wenig Rücksicht aufeinander nehmen und hätten riesige Schwierigkeiten, etwas zu verzeihen.

Empathie ist zwar verwandt mit Mitleid und Mitgefühl, aber keineswegs dasselbe. Bei Empathie empfinden wir (zumindest ein Stück weit) wie eine andere Person; ist sie traurig, trauern wir mit; ist sie ärgerlich, werden wir ebenfalls sauer. Wenn wir Mitleid empfinden, tut uns der andere dagegen leid – wir bedauern seine Umstände.

Ekpathie: der Gegenspieler

Der spanische Psychiater Luis de Rivera hat vor einigen Jahren den Begriff der Ekpathie geprägt. Ekpathie ist gewissermaßen der Gegenspieler der Empathie: die Fähigkeit, die Gefühle, Einstellungen und Gedanken, die durch andere in uns hervorgerufen wurden, aktiv auszublenden.

Emotionale Empathie lässt uns also empfinden, was unser Mitmensch empfindet. Sie beschreibt unsere emotionale Antwort auf seinen Gefühlszustand. Dazu muss der andere nicht unbedingt anwesend sein; ja er braucht nicht einmal zu existieren: Die Schicksalsschläge der Protagonistin eines Kinofilms oder einer Romanfigur können uns ebenfalls zu Tränen rühren.

Jede Form der Empathie hat ihre Berechtigung und erfüllt in unserem sozialen Miteinander eine Funktion.

Kognitive Empathie: Ich weiß, was du fühlst

Wir können uns aber auch verstandesmäßig in eine andere Person hineinversetzen, ohne ihre Gefühle zu teilen. Eine Beraterin, die einem Klienten beim Verlust einer geliebten Person beistehen möchte, muss dazu nicht unbedingt mittrauern. Sie muss aber verstehen, wie es dem Hinterbliebenen geht, um in dieser Situation die angemessenen Worte zu finden. Diese Fähigkeit nennt man kognitive Empathie. Sie versetzt uns dazu in die Lage, eine Situation aus der Warte unserer Mitmenschen zu sehen und so ihre Emotionen und Gedanken rational nachzuvollziehen. Damit können wir auch besser einschätzen, wie wir uns selbst in dieser Situation verhalten sollten, um unserem Gegenüber zu helfen.

Emotionale und kognitive Empathie sind die Basis sozialer Empathie: Wer schon Schwierigkeiten hat, sich in die Lage einer einzelnen Person zu versetzen, dem wird das bei einer ganzen Gruppe erst recht nicht leichtfallen.

Viele von uns werden zum Beispiel umso affektiver empathisch sein, je näher uns die Person steht, um die es in der entsprechenden Situation geht. Und je intensiver ihre Gefühle sind.

Kann Empathie erlernt werden?

Empathiefähigkeit gilt als Voraussetzung für gute soziale Beziehungen. Empathie motiviert uns, anderen zu helfen und uns moralisch zu verhalten, sie erlaubt uns, Konflikte zu vermeiden oder zu lösen, und sie ist wichtig für den Zusammenhalt von Gruppen. Kein Wunder, dass in den letzten Jahrzehnten eine Reihe von Programmen entwickelt wurden, die zum Ziel haben, das Empathievermögen zu steigern.

  • Begegnen Sie ihren Mitmenschen unvoreingenommen. Vorurteile legen uns Scheuklappen an; mit einem vorgefassten Urteil ist es schwer, sich in die Lage eines anderen zu versetzen und die Welt durch seine oder ihre Augen zu sehen. Versuchen Sie, nicht auf das Trennende zu fokussieren, sondern auf das, was Sie mit der anderen Person gemeinsam haben. Die Grundbedürfnisse der Menschen sind gleich, und am universellsten ist vielleicht die Sehnsucht nach einem glücklichen Leben.
  • Üben Sie den Perspektivwechsel. Nicht nur, indem Sie versuchen, sich in die Lage Ihrer Gesprächspartnerin oder Ihres Gesprächspartners zu versetzen, sondern auch, indem Sie Ihren Horizont erweitern: Diskutieren Sie mit Menschen, die nicht Ihrer Meinung sind. Lesen Sie Zeitungsartikel, die nicht das bestätigen, was Sie ohnehin schon glauben. Verlassen Sie Ihre Echokammern.

Empathische Menschen sind in aller Regel gute Zuhörer. Mit Urteilen halten sie sich zurück. Zudem haben sie ein feines Sensorium dafür, wie sich andere gerade fühlen. Sie begegnen anderen mit Vertrauen, sind hilfsbereit und kooperativ. Dass sie selbst einen Streit vom Zaun brechen, ist ausgesprochen selten. In der Persönlichkeitspsychologie werden diese Eigenschaften unter der Bezeichnung „Verträglichkeit“ zusammengefasst. Wer empathisch ist, erzielt in dieser Persönlichkeitsdimension oft hohe Werte.

Empathie hilft, tiefe gefühlsmäßige Bindungen einzugehen. Sie ist eine Voraussetzung für Intimität und damit für eine erfüllte Partnerschaft.

Ehe,-Paar und Familienberatung:

„Empathie bedeutet:

mit den Augen des Anderen zu sehen, mit den Ohren des Anderen zu hören, mit dem Herzen des Anderen zu fühlen.“

(Sprichwort)

 

 

Angelika Braza - Kirchstrasse 7 - Bregenz - Praxis für Beratung und Therapie